„Es waltet in jeder Zeit ein geheimes Bündnis verwandter Geister. Schließt, die ihr zusammengehört, den Kreis fester, dass die Wahrheit der Kunst immer klarer leuchte, überall Freude und Segen verbreitend.“ Mit Gedanken zu diesem Zitat von Robert Schumann verabschiedete der zweite Vorsitzende des Orchestervereins Öhringen, Joachim Stier die zwei langjährig aktiven Mitglieder des Orchesters, Marie Schreiber und Franz Schmidt, bei einem weihnachtlichen Zusammensein in der Rose in Bitzfeld.
Marie Schreiber hat vierzig Jahre lang im Orchester Cello gespielt; in den letzten Jahren war sie Stimmführerin bei den Celli. Daneben hat sie weitere wichtige Aufgaben im Orchesterverein wahrgenommen, sie war maßgeblich bei der Verwaltung und Einrichtung der Noten beteiligt und lieferte bei den Konzerten aus ihrem Garten den Blumenschmuck für die Bühne. Traditionell hat sie die Orchestermitglieder jedes Jahr in ihr Haus und in ihren Garten eingeladen. In seiner Laudatio bezeichnete Joachim Stier Frau Schreiber „als so etwas wie die Mutter des Orchesters“. Als Abschiedsgeschenk erhielt Marie Schreiber ein von Stefan Brauch gestaltetes Erinnerungsalbum in Form eines Cellos, in dem sich jedes Orchestermitglied mit Text und Foto verewigen konnte.
Franz Schmidt war schon 1964 in den Orchesterverein eingetreten, wohnte dann lange Jahre aus beruflichen Gründen nicht mehr in Öhringen und der näheren Umgebung, hat aber immer, obwohl er nicht mehr mitspielen konnte, mit dem Orchester Verbindung gehalten. Als er dann im Ruhestand wieder nach Öhringen zurückkehrte, wurde er im Orchester in der 2. Violine aktiv, seit einigen Jahren als Stimmführer. Herr Schmidt wird weiterhin bei den „Evergreens“ musikalisch aktiv bleiben. Zum Abschied erhielt er das Buch „Der Klang“ von dem Geigenbauer und Physiker Martin Schleske.
„Wenn jemand die Orchestergemeinschaft verlässt, aus welchem Grund auch immer, so fehlt er oder sie“ führte Joachim Stier seine Gedanken weiter aus. „Wir haben miteinander erfahren, wie das ist, wenn wir beisammen sind und gemeinsam hören, einander wahrnehmen; das ‚macht’ etwas mit unseren Herzen; so tut uns Musik immer wieder aufs Neue gut, sie bleibt und sie ist es auch, die uns emporhebt in den Parnass der Musik oder schlichter gesagt: In die Arme dessn, der uns in der Musik das größte Geschenk bereitet hat, das uns erst zu dem macht, was wir sind oder sein könnten.“