Archiv für April 2012

Bilder: Sinfoniekonzert am 21.04.2012

Bilder: Generalprobe am 20.04.2012 zum Sinfoniekonzert

Bericht in der Hohenloher Zeitung zum Sinfoniekonzert am 21. April 2012

http://www.stimme.de/hohenlohe/nachrichten/oehringen/sonstige-Virtuose-Solistin-stimmungsvolle-Klangbilder;art1921,2433913

 

Sinfoniekonzert am 20. Oktober 2012, 19:00 Uhr in der Kultura Öhringen

Programm:

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)

Ouvertüre zu Idomeneo KV 366

 

Franz Schubert (1797 – 1828)

Sinfonie h-moll D759 (Unvollendete)

1. Allegro moderato  2. Andante con moto

 

Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)

Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73

Allegro – Adagio un poco mosso – Rondo: Allegro ma non troppo

 

Solist: Sven Bauer

Leitung: Uwe Reinhardt

Eintrittskarten im Vorverkauf bei Hohenlohesche Buchhandlung Rau (MUSIC-STORE, Tel. 07941-92770) und an der Abendkasse.
Erwachsene 12€, ermäßigt 6€, Kinder bis 14 Jahre frei.

Mit freundlicher Unterstützung von

 

Sven Bauer


Sven Bauer wurde 1989 in Schwäbisch Hall geboren und erhielt dort als Siebenjähriger seinen ersten Klavierunterricht an der Musikschule bei Alla Schuljakowski.

Seit seinem neunten Lebensjahr nimmt Sven Bauer sehr erfolgreich an Wettbewerben teil und wurde vielfach Preisträger u. a. bei „Jugend Musiziert“ auf Bundesebene. Des Weiteren erhielt er ein Stipendium sowie den Publikumspreis der Internationalen Klavierakademie Murrhardt. 2009 gewann er den Grand Prix des International competition – festival „Music without limits“ in Druskininkai, Litauen.

Auch auf dem Gebiet der Kammermusik ist Sven Bauer aktiv: 2010 folgte der Gewinn des Kammermusikwettbewerbs der Polytechnischen Gesellschaft e.V. sowie des Bad Homburger Förderpreises für Kammermusik. Im Mai vergangenen Jahres debütierte Sven Bauer im Rahmen der Sendung „Hörprobe“ auf Deutschlandradio Kultur.

Das Debüt als Solist mit Orchester gab Sven Bauer mit zwölf Jahren, das erste Recital folgte 2004. Besondere Aufmerksamkeit erregte er mit Chopins Klavierkonzert Nr. 1 im selben Jahr: „Seine Konzentrationsfähigkeit, seine Souveränität, seine Virtuosität und seine Musikalität sind für einen 15-jährigen absolut außergewöhnlich.“ Haller Tagblatt, 08.12.2004, Monika Everling.

Sven Bauer besuchte während seiner Schulausbildung am Gymnasium bei St. Michael zahlreiche Meisterkurse und konnte durch Begegnungen mit renommierten Professoren und Pianisten wie Lev Natochenny, Igor Lazko, Andrzej Jasinski, Oxana Yablonskaya, Karl-Heinz Kämmerling und Jacques Rouvier, die ihm allesamt eine hohe musikalische Begabung bescheinigten, die eigene künstlerische Arbeit entwickeln und sein Interesse an der Musik formulieren.

Im Herbst 2005 wurde Sven Bauer Jungstudent an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/Main und erhielt Unterricht bei Guoda Gedvilaite und Prof. Lev Natochenny. Seit März 2009 ist er Student der Meisterklasse von Prof. Lev Natochenny.

Zum Programm:

Im Sommer 1780 erhielt der vierundzwanzigjährige Mozart den Auftrag, für den Münchner Karneval 1781 eine große Oper zu verfassen.  Zu dieser Zeit befand er sich wohl in einer der glücklichsten und erfolgreichsten Perioden seines kurzen Lebens überhaupt. Und auch die aufführungstechnischen Voraussetzungen in München waren denkbar gut, da der Ende 1778 von Mannheim nach München übergesiedelte Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz seine schon damals weltberühmte Theatertruppe, Sänger und Orchester praktisch komplett in die Bayerische Metropole mitgenommen hatte.– Wenn, wie heute Abend, von dem Gesamtwerk nur die Ouvertüre erklingt, wird der Blick auf die grandiose Musik des Idomeneo nicht durch die sperrige Hülle der Opera-seria-Konventionen und den grauenvollen Konflikt der Handlung verstellt:   Für den Fall seiner Rettung aus Seenot verspricht Idomeneo dem Gott Poseidon den ersten Menschen zu opfern, den er am Strand trifft. Doch jener Mensch, den Idomeneo nach seiner Rettung zuerst erblickt, ist ausgerechnet Idamante, sein Sohn. – Wird der Vater seinen Sohn tatsächlich für Poseidon töten? Oder findet sich einen Ausweg…?

Mozart stellt diese bange Frage am Ende der Ouvertüre in musikalisch genialer Form und lässt die Antwort offen.

Der erste Satz der Sinfonie in h-moll von Franz Schubert scheint am tragischen Ausgang des Konfliktes keinen Zweifel zu lassen. Eines Konfliktes, der freilich von Schubert allgemeingültig und viel umfassender gestaltet wird, der gleichsam die Summe aller schmerzhaften Erfahrungen in sich schließt. Schubert war ein viel zu großer Künstler, um das Persönliche nicht als Teil und als Spiegel des Allgemeinen zu begreifen. Je älter und erfahrener er wurde, umso mehr sah er sich konfrontiert mit der Unversöhnlichkeit und Unlösbarkeit des Widerspruchs zwischen Kunst und Leben, zwischen Wahrheit und bürgerlicher Wirklichkeit. Auf dem Gebiet der Kammermusik und vor allem in seinem Liedschaffen hatte sich diese Entwicklung weg von einem Komponisten heiterer Frühklassik, der die Musik v.a. um einen unverwechselbaren Wienerischen Zug und Rossinische Raffinessen poetisch verfeinerte, längst angebahnt; mit der Unvollendeten vollzieht Schubert  diesen Schritt nun auch in seinem orchestralen Werk.

Ich bin ein Künstler. Ich! Ich bin Schubert, Franz Schubert, den alle Welt kennt und nennt! Der Großes gemacht hat und Schönes, das ihr gar nicht begreift!

Wer so zu den Mitgliedern der Hofoper spricht, der konnte, wenn er es nur gewollt hätte, zu den beiden Sätzen dieser Sinfonie auch einen dritten und einen vierten hinzukomponieren. Dass er es nicht tat, bestärkt uns in unserem Empfinden, dass in diesen zwei Sätzen Musik in vollendetster Form vorliegt, die einer Ergänzung nicht bedarf. Nicht von ungefähr handelt es sich bei der Unvollendeten um die meistgespielte Sinfonie überhaupt.

Vieles spricht dafür, dass Arnold Schering recht hat mit der These, dass die Programmatik dieser Sinfonie in der gleichen tragischen Lebenserfahrung wurzelt, die Franz Schubert in einem Prosastück, seiner Traumerzählung, mit eigenen Worten ausgesprochen hat: Wollt ich Liebe singen, ward sie mir zum Schmerz. Und wollte ich Schmerz singen, ward er mir zur Liebe. So zerteilte mich die Liebe und der Schmerz.

Bereits mit dem Hauptthema des ersten Satzes, einem Sinnbild des Grabes und der Todessehnsucht, unisonso von den tiefen Streichern vorgetragen, wird dieser Leitgedanke in seiner ganzen Tragik laut. Über einer ruhelos getriebenen Streicherfigur und dunkel pochenden Bässen erhebt sich danach ein schmerzlicher Klagegesang der Oboen und Klarinetten, der sich zu immer heftigeren Akzenten steigert, bis ihm mit einem Schlag ein Ende gesetzt wird. Ein Hornruf, eine sanfte Modulation, und der Schmerz verwandelt sich in Liebe. Die jetzt folgende Ländlermelodie ist eine der wunderbarsten musikalischen Tonschöpfungen überhaupt. Alles Herzliche, Warme, Unverbildete, Volkshafte, alles, was Schubert bedrängt und tödlich bedroht schien, hat er in sie hineingelegt. Und in der Tat: Dieser Gefahr verleiht er alsbald eine vernichtende Gestalt in brutalen Fortissimoschlägen des  Orchesters, die die gesamte Liedepisode zu zerreißen drohen. Aber die hoffnungsfrohe Melodie kann sich durchsetzen; musikalisch-motivische Kompositionstechnik in allerhöchster Vollendung.  Doch dann, nach der Wiederholung der Exposition, zu Beginn der Durchführung, versinken die Bässe in bodenlose Tiefe, das Grab öffnet seinen Rachen, dem dreimal ausgestoßenen Aufschrei des Entsetzens folgen die beklommenen Herzschläge der in Synkopen erstarrenden Holzbläser. Abermals erscheint das Todessehnsuchtsmotiv des Anfangs, jetzt aber verwandelt in die ehernen Schritte eines heroischen Kampfthemas und es folgt eine musikalische Schlacht auf Leben und Tod, eine Zusammenballung aller Energien zur letzten kämpferischen Auflehnung. Über den tragischen Ausgang bleibt kein Zweifel, der Schmerz scheint den Sieg über die Liebe davonzutragen.

Der zweite Satz Andante con moto ist diesen Kämpfen entrückt. Tiefer Märchenfriede umfängt uns. Behutsam steigen Bassschritte auf und nieder, leise gezupft und dann wieder weich gestrichen, unermüdlich die stille Bewegung in Gang haltend. Darüber erklingt eine friedvolle, sanfte Kantilene. Halb Ländler, halb Wallfahrtsgesang, der sich allmählich durchsetzt und hinführt zu einem Posaunenchoral. Doch der sanfte Himmelsfrieden bleibt nicht ungestört, in einer großartigen Klageszene werden die Holzbläser durch einen Irrgarten von Modulationen geschickt, traumverlorene Frage-Antwort-Spiele, kanonische Zwiegesänge, Verwandlungen von Liebe und Schmerz auf engstem Raum, erst die Coda bringt endgültige Besänftigung.

So ist auch der zweite Satz nicht frei von dem tragischen Konflikt, der dem ersten seine Größe verleiht. Nur wird er hier in einer entrückteren Sphäre ausgetragen. Dort der gescheiterte Versuch, die Kräfte des Lebens, die Liebe vor der Zerstörung, vor den Kräften des Todes zu schützen. Hier das Bemühen, den inneren Frieden vor dem Einbruch des Schmerzes und der Verzweiflung zu bewahren.

 

Im 5. Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven kommt die befreiende Lösung wie ein Deus ex Machina. In strahlendem Es-Dur komponiert  ist es zweifellos Beethovens gewaltigstes Instrumentalkonzert, an Ausdehnung und Ausdrucksweite alles Frühere auf diesem Gebiet übertreffend, Vorbild für das große Virtuosen- und Ideenkonzert Lisztscher und Brahmsscher Prägung. Neuartig ist der Beginn mit einer großen Klavierimprovisation,  die der üblichen orchestralen Exposition vorangestellt ist. Die fast 600 Takte dieses Allegros – erst im Takt 111 setzt das Klavier mit dem Haupthema ein – durchlaufen manche Differenzierungen, feinste Dur- und Molltönungen, um doch immer wieder zum großen heroischen Bogen des Anfangs zurückzufinden. Nach der Kadenz schwelgen Solist und Orchester noch lange im heroischen Es-Dur. Ihm wird im Adagio un poco moto ein stiller H-Dur-Gesang entgegengestellt, der an Innigkeit des Streicherklangs und ätherischer Leichtigkeit der Klavierfiorituren in ihrem zarten Ineinander keinen Vergleich kennt. Mit einem leisen Vorklang des Rondothemas trennt sich der Komponist von diesem schönen Intermezzo, um sich im Finalallegro von der brillantesten Seite zu zeigen, voll rhythmischer Eleganz, spritziger Dreiklangsthematik, mächtiger motivischer Steigerungen und freundlich-humorigen Spiels. Überraschende Tonartrückungen fehlen nicht, typisch rondomäßige Gebilde schalten sich ein, ein geheimnisvoller Paukenorgelpunkt begleitet das Verdämmern des Soloinstruments kurz vor dem tosenden Abschluß. Ein Werk wahrhaft olympischer Laune, nicht zufällig Beethovens Schlußstück des gesamten Konzertwerkes.

Programm des Sinfoniekonzerts am 21. April 2012

Sinfoniekonzert

Samstag, 21. April 2012, 19.00 Uhr

Kultura Öhringen

Programm

  • Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847)

Hebriden-Ouvertüre op.26

  • Aaron Copland (1900-1990)

Quiet City
für Trompete, Englischhorn und Streichorchester

  • Ludwig van Beethoven (1770-1827)

Allegro vivace e con brio

1. Satz aus der Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93

Pause

  • Ludwig van Beethoven

Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61

Allegro ma non troppo – Larghetto – Rondo

 

Zsofia Posselt                      Violine

Naoko Arai                           Englischhorn

Rozmurat Arnakuliyev          Trompete

Orchesterverein Öhringen

Leitung: Uwe Reinhardt

England war die erste Station der mehrjährigen Bildungsreisen des jungen Mendelssohn, dem Mozart des 19. Jahrhunderts, wie Robert Schumann schreibt, der als hellster Musiker die Widersprüche der Zeit am klarsten durchschaut und zuerst versöhnt.

Nach einer überaus erfolgreichen Konzertsaison in London brach das inzwischen zu einem europäischen Künstler ersten Ranges gereifte Wunderkind im Sommer 1829 mit einem Freund zu einer Wanderung durch das Schottische Hochland auf. Höhepunkt der Reise war ein Schiffsausflug zur Fingalshöhle auf der Hebrideninsel Staffa, einer 70 Meter tiefen Höhle, in der gewaltige sechseckige Basaltsäulen stehen und die der Volksglaube mit Fingal, dem sagenhaften Krieger und Fürsten des 3. Jahrhunderts in Verbindung bringt. Vom Naturerlebnis überwältigt, skizzierte Mendelssohn noch an Bord das Anfangsthema der Ouvertüre. Dieses prägt in zahlreichen Varianten alle Phasen des Werkes, das – losgelöst von jeglichem Opernbezug – von vornherein als Konzertstück komponiert wurde und bereits viele Züge einer Sinfonischen Dichtung trägt. Ähnlich wie Wind und Wetter eine Landschaft oder das Meer zu immer neuen Ansichten formen, wird hier mit dem melodischen Motiv des Anfangs umgegangen, das in vielen verschiedenen Schattierungen erscheint. Selbst Richard Wagner (der Mendelssohn bekanntermaßen nur wenig mochte) lobte das Stimmungsgemälde enthusiastisch als Meisterwerk und ließ sich von ihm – so heißt es – zu seiner Holländer-Ouvertüre inspirieren.

 

Aaron Copland, im November 1900 als Kind litauischer Einwanderer im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren, gilt als einer der wichtigsten Vertreter der amerikanischen Moderne. Nach exzentrisch-expressionistischen Frühwerken wandte er sich später zunehmend einem klarer verständlichen tonalen Stil zu und fand seine Vorliebe in Bühnen- und Filmmusiken. Als enger Freund von Leonard Bernstein nahm er zumindest am Anfang auf dessen Kompositionen Einfluss. Weltberühmt wurde Coplands Fanfare for the Common Man in der Version der englischen Rockband Emerson, Lake & Palmer.

Das 10-Minuten-Stück Quiet City entstand 1940 unter dem Eindruck des gleichnamigen Bühnenstücks von Irvin Shaw. Ursprünglich für großes Orchester konzipiert, reduzierte es der Komponist auf die außergewöhnliche Besetzung eines Streichorchesters mit Trompete und Englischhorn, die seiner Intention am nächsten kam: Der Schilderung des nächtlichen Eindrucks einer großen Stadt, deren ungewohnte Ruhe plötzlich in Form eines fernen leisen, aber sehr komplexen Klanges bewusst wird. Zart beginnend wächst das Vibrieren zu einem gedämpften Höhepunkt, streiflichtartig werden Gefühle von Unruhe, Angst, Melancholie und nostalgischer Sehnsucht wach, bevor die Szene wieder in Stille und Dunkelheit versinkt.

 

Einzelsätze aus Sinfonien sind für gewöhnlich kein Programmteil eines sinfonischen Konzerts. Der Kopfsatz aus Beethovens 8. Sinfonie bildet heute eine Ausnahme: Er ist Übergang und musikalische Klammer zum zweiten Teil des Konzertabends. Knapp, geschlossen in detailliert ausgearbeiteten Formen ist die Achte durchdrungen von Optimismus, Heiterkeit und festlichem Glanz. Jede Note trägt das Gepräge der reifen, genialen Persönlichkeit des Meisters. Wie in seiner Siebten ist der Rhythmus das bevorzugte, Gestalt bildende Element. Das Hauptmotiv des Allegro con brio durchzieht – vielfach abgewandelt – das ganze, wunderbare Stück und wird Sie auch in der Pause nicht loslassen…

 

Wenn sich Geiger auch heute nur mit größtem Respekt dem Violinkonzert Beethovens nähern, dann geschieht dies vor allem im Bewusstsein seiner edlen, einzigartigen klassischen Schönheit. Lange noch nach Beethovens Tod war der Grund ein anderer: es galt als unspielbar, jedenfalls derart mit Schwierigkeiten gespickt, dass nur wenige sich daran wagten.

Der, für den es geschrieben wurde, Franz Clement jedoch, war ein Künstler nach Beethovens Geschmack. „Ganz dein Freund“ hatte der Komponist bereits dem 14jährigen ins Stammbuch geschrieben. „Natur und Kunst wetteifern, dich zu einem der größten Künstler zu machen.“

Tatsächlich spielte der 26jährige Clement zur Uraufführung am 23. Dezember 1806 das Konzert im Theater an der Wien mit großem Erfolg quasi vom Blatt, denn Beethoven hatte das Auftragswerk viel zu spät, erst zwei Tage zuvor, fertiggestellt.

Treibende Kraft der sinfonischen Entwicklung ist das Orchester. Von diesem die Impulse empfangend, gibt die Violine den wunderbar melodischen Themen warmen leuchtenden Glanz. So ist das Konzert ein einziges lyrisches Poem, entstanden in einer der wenigen glücklichen Lebensphasen des Meisters. Wie kaum in einem anderen Stück gewährt er uns Einblick in seine allerpersönlichsten, intimsten Gefühle. Die heroisch-dramatischen Momente und kämpferischen Konflikte, die bei Beethoven niemals fehlen, werden auf wenige Episoden eingeengt.

Der erste Satz Allegro ma non troppo beginnt mit einem charakteristischen, ruhig pochenden Paukenmotiv, das als Leitgedanke das ganze sinfonisch konzipierte Meisterwerk durchzieht. – Geradezu vom Himmel scheinen die Kantilenen des Larghettos, des Mittelsatzes, zu kommen, der mit freier Kadenz des Solisten in das beglückende Rondo übergeht, das mit seinem beschwingten, zigeunerhaft-tänzerischem Rhythmus und einem genialen Wechselspiel von solo und tutti den epochalen Charakter dieses Werkes komplett macht.

Ausführende

Orchesterverein Öhringen e.V.

Der Klangkörper wurde 1923 von Musikliebhabern gegründet und nimmt seither – wie die gut erhaltene Orchester-Chronik dokumentiert – einen wichtigen Platz im Musikleben Öhringens und des Hohenlohekreises ein. Schon in der Vergangenheit bildete die Zusammenarbeit mit namhaften Solisten einen bedeutsamen Stimulus für die regelmäßige Probenarbeit. Künftig soll die künstlerische Entwicklung in noch stärkerem Maße durch die Kooperation mit musikalischen Ausbildungsstätten beflügelt werden. So bietet der Verein begabten jungen Künstlern, die am Beginn ihrer Bühnenlaufbahn stehen, die Gelegenheit, mit einem sinfonischen Orchester in repräsentativem Rahmen zu konzertieren, und ermöglicht Musikern und Zuhörern dadurch gleichermaßen motivierende künstlerische Erlebnisse.

Zsofia Posselt

als Zsofia Dobra 1986 in Budapest geboren, konzertierte sie im süddeutschen Raum zuletzt mit großem Erfolg als Solistin im Grand Duo Concertante von Bottesini und im Violinkonzert von Johannes Brahms. Sie studiert seit 2005 an der Dresdner Musikhochschule bei Prof. Reinhard Ulbricht, seit 2009 gehört sie zur Meisterklasse von Prof. Igor Malinowsky. Ihre erste Ausbildung erhielt sie mit 4 Jahren. Als Zehnjährige wurde sie bereits Konzertmeisterin des  Young Musician´s International Symphonic Orchestra unter der Leitung von Igor Coretti. 1997 gewann sie den 3.Preis beim Internationalen Violinwettbewerb Ede Zaturecky und 1998 den Sonderpreis beim Jenö Hubay Violinwettbewerb in Budapest. Seit 2006 ist sie Stipendiatin der Oscar und Vera Ritter Stiftung, 2007 wurde ihr das Dresdner Europa Stipendium zuerkannt. Neben regelmäßigen solistischen und kammermusikalischen Workshops bei Sir Colin Davis, Jan Vogler, John Holloway und Tibor Varga ist sie Substitutin an der Sächsischen Staatskapelle Dresden und ständiger Gast beim Orchestra de Palau de les Arts Reina Sofia in Valencia.

Naoko Arai

wurde in Hokkaido/Japan geboren. Sie studierte Oboe in Tokyo, Zürich, München, sowie Englischhorn in Zürich. 2002 war sie Praktikantin beim Bieler Sinfonieorchester und 2003 Preisträgerin beim Musikwettbewerb um den Förderpreis des Kulturkreises in Gasteig e. V. in München. Seit 2006 ist sie als freischaffende Oboistin im In- und Ausland tätig und ständiger Gast zahlreicher professioneller Orchester und Kammermusikvereinigungen, mit denen sie nicht zuletzt ein umfangreiches Werk an Rundfunk- und CD-Aufnahmen einspielte.

Rozmurat Arnakuliyev

absolvierte sein Studium im Fach Trompete am Tschaikowsky-Konservatorium Kiew mit Auszeichnung.  Weiterführende Studien führten ihn an das Conservatoire National Superieur de Musique in Lyon. Abschluss mit dem Grand Prix.

Seine berufliche Laufbahn begann als Solotrompeter im Nationalen Symphonieorchester der Ukraine, sowie als Leiter und Solotrompeter des Blechbläserquintetts Ukrainian Brass. Konzertreisen mit verschiedenen Symphonieorchestern führten ihn nach Japan, in die USA und in viele europäische Länder. Von  2000 bis 2008 war er Solotrompeter im Palladium Theater Stuttgart, der Brass Akademie Stuttgart und im Sakralen Brass Ensemble. Neben seiner solistischen Tätigkeit in Deutschland und im Ausland, unterrichtet er an den Musikschulen Heilbronn, Weinsberg und Neuenstadt.

Uwe Reinhardt

Prof. Dr. med. habil., ist als Chefarzt und Ärztlicher Direktor des Hohenloher Krankenhauses tätig und übernahm im Mai 2010 die Leitung des Orchestervereins Öhringen. Er studierte Orchesterdirigieren und Klavier an der Hochschule für Musik in Dresden, wo er nach seinem künstlerischen Staatsexamen ein Institut für Musikmedizin aufbaute. Seine wissenschaftlichen Spezialgebiete liegen im Bereich der Hämatologie, Onkologie und Gastroenterologie. Musikalisch ist er als Dirigent, Pianist und Komponist gefragt, im Februar 2012 verlieh ihm die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart eine Gastprofessur.