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CD vom Sinfoniekonzert am 01. März 2014

Das AarTonStudio Ewald Schumacher aus Öhringen hat vom Sinfoniekonzert am 01. März 2014  in der Kultura eine CD produziert. Sie ist über die aktiven Mitglieder des Orchestervereins zum Preis von 10,– € erhältlich.  Anfragen über info@orchesterverein-oehringen.de.

Auf dem Programm standen:

  • Ouvertüre zur Oper „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck (1854-1921)
  • Trompetenkonzert  E-Dur (Concerto a Tromba principale 1803) von Johann Nepomuk Hummel (1778-1837)   Solist: Rozmurat Arnakuliyev

  • Sinfonie Nr. 5  c-Moll op.67 von Ludwig van Beethoven (1770-1827)

Leitung: Uwe Reinhardt

Sinfoniekonzert am 18. Oktober 2014 19:00 Uhr in der Kultura Öhringen

Programm:

Edward Elgar (1857-1934)

Pomp and Circumstance (Military Marches) Nr. 1 (Op. 39)

 

Georges Bizet (1838 -1875)

Sinfonie No. 1 C-Dur

1. Allegro vivo  2. Adagio  3. Allegro vivo  4. Allegro vivace 

 

Sergei Rachmaninoff (1873 -1943)

Klavierkonzert Nr. 2 (Op. 18) c-moll

1. Moderato  2. Adagio sostenuto  3. Allegro scherzando

 

Solist: Sven Bauer (Schwäbisch Hall)

Leitung: Uwe Reinhardt

 

Eintrittskarten im Vorverkauf bei Hohenloher Zeitung (Tel. 07941-91610), bei Mobiz im Bahnhof (07941-33133) und an der Abendkasse.
Erwachsene 15€, ermäßigt 12€, Kinder bis 14 Jahre frei.

 Zum Solisten:

Sven Bauer (3) Sept. 2014

Sven Bauer

„Bei der ungarischen Rhapsodie Nr. 12 in cis-Moll von Franz Liszt verschmolzen Musiker und Musik, der Pianist spielte nicht auf dem Flügel, sondern mit ihm – ausdrucksstark, lebendig, meisterhaft.“ Südwest Presse

„[…] seine Souveränität, seine Virtuosität und seine Musikalität […] absolut außergewöhnlich.“
Haller Tagblatt

Der Pianist Sven Bauer, der gegenwärtig in der renommierten Klavierklasse von Prof. Lev Natochenny an der Musikhochschule Frankfurt studiert, wurde 1989 in Schwäbisch Hall geboren und erhielt dort als Siebenjähriger seinen ersten Klavierunterricht. Seit seinem neunten Lebensjahr nimmt Sven Bauer an Wettbewerben teil und wurde vielfach Preisträger u. a. bei „Jugend Musiziert“ auf Bundesebene. Des Weiteren erhielt er ein Stipendium der Internationalen Klavierakademie Murrhardt, gewann den Grand Prix des International Competition Festival „Music without limits“ in Druskininkai, Litauen und den ersten Preis des Concours International de Piano in Montrond les Bains, Frankreich. Zu seinen jüngsten Erfolgen zählen u. a. erste Preise des Internationalen Klassikpreises der Stadt Sulzbach/Saar (Dr. Richard Bellon Wettbewerb), des Alexandre Scriabine Concours International de Piano in Paris und des Concorso Pianistico Internazionale „Città di San Donà di Piave“.

Auch als Kammermusiker ist Sven Bauer aktiv: 2010 gewann er den Kammermusikwettbewerb der Polytechnischen Gesellschaft e.V. sowie den Bad Homburger Förderpreis für Kammermusik. Im darauf folgenden Jahr debütierte er im Rahmen der Sendung „Hörprobe“ auf Deutschlandradio Kultur. Als Kammermusikpartner spielt Sven Bauer u. a. mit Jouko Harjanne, Allen Vizzutti, Enrique Crespo, Fabrice Millischer und Joseph Alessi.

Wichtige musikalische Impulse erhält der junge Pianist durch Meisterkurse und Begegnungen mit Künstlerpersönlichkeiten wie Lev Natochenny, Igor Lazko, Andrzej Jasinski, Oxana Yablonskaya, Karl-Heinz Kämmerling und Jacques Rouvier.

Im Herbst 2005 wurde Sven Bauer Jungstudent an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main, seit März 2009 ist er Student bei Prof. Lev Natochenny.

Zum Programm:

Edward Elgar gilt neben Henry Purcell und Benjamin Britten als einer der bedeutendsten britischen Komponisten. Sein Vater war Musikalienhändler und Organist in Worcester, so dass der 1857 geborene Elgar früh mit Musik in Kontakt kam. Erste Kompositionen entstanden bereits im Alter von 12 Jahren. Doch der Durchbruch gelingt ihm erst dreißig Jahre später mit den Enigma-Variationen (1899) und dem Oratorium Dream of Gerontius (1900). Schlagartig avanciert er zum bekanntesten britischen Komponisten seiner Zeit. 1904 wurde er geadelt. England feiert ihn noch heute als den großen Erneuerer des lange verschütteten Musikschaffens, dass durch ihn eine typische „nationale“ Klangfarbe erhielt.
Die Märsche Pomp and Circumstance entstanden zwischen 1901 und 1930. Sie verdanken ihre Popularität vor allem dem ersten Marsch in D-Dur, den sich Edward VII. für seine Krönungsfeierlichkeiten wünschte. Unterlegt mit den Worten Land of Hope and Glory wurde er fast so beliebt wie die offizielle Nationalhymne God Save the Queen und zur Regionalhymne Englands. Der Titel der Marschfolge stammt aus dem dritten Akt von Shakespeares Othello und steht für Pomp und Rüstung eines glorreichen Krieges:
Farewell the neighing steed, and the shrill trump,
The spirit-stirring drum, the ear-piercing fife,
The royal banner, and all quality,
Pride, pomp, and circumstance of glorious war!

Das Gesamtwerk Georges Bizets wird von Opern und Operetten dominiert. Sein ganzes künstlerisches Leben lang war er mit Bühnenprojekten beschäftigt. Die meisten von ihnen wurden jedoch entweder nicht vollendet oder waren nur mäßig erfolgreich. So kann man seine verschiedenen musikdramatischen Anläufe letztlich als Teile eines langen Prozesses der Vervollkommnung sehen, der schließlich in der Oper Carmen mündet, dem Meisterwerk par excellence. Aber auch diese fiel bei ihrer Uraufführung in Paris zunächst durch, erschien den Musikern und Sängern viel zu schwer und dem Publikum zu verworren. Erst mit der Aufführung in Wien 1875 trat sie ihren Siegeszug über die Bühnen der Welt an.
Bizet galt als Wunderkind. Er kam bereits mit neun Jahren mit einer Sondererlaubnis in die Klavierklasse des Pariser Konservatoriums und genoss von da an das Wohlwollen der eng verflochtenen Pariser Musikaristokratie. Einer seiner Lehrer war Gounod, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Vor allem in seiner Studienzeit schrieb Bizet eine Reihe von Instrumentalwerken. Die meisten von ihnen blieben allerdings unveröffentlicht, so auch die heute erklingende Symphonie in C-Dur. Bizet komponierte sie im Alter von siebzehn Jahren. Entdeckt wurde das Stück ein halbes Jahrhundert nach dem Tod seines Schöpfers durch den schottischen Musikwissenschaftler D. C. Parker. Seitdem hat die Sinfonie aufgrund ihrer vollendeten Struktur, ihres Charmes und der Frische der Inspiration erhebliche Bedeutung erlangt. Denn nicht nur Musiker sondern auch Tänzer fühlen sich von der klaren Rhythmik, der übersichtlichen Gliederung und dem leichten Tonfall dieses jugendlichen Geniestreiches angezogen, so dass mittlerweile mehrere bedeutende Choreographien zu dieser Musik entstanden.
Das optimistische Werk ist auf den traditionellen vier Sinfoniesätzen aufgebaut. Der erste Satz Allegro vivo wirkt lebhaft und jugendlich. Der zweite, ein träumerisches und melodisches Adagio, verrät mit seinen opernhaften Elementen bereits den zukünftigen Bizet. Dem folgt ein glänzendes Scherzo und mit einem lebensvollen und sprühenden Finale endet die Sinfonie.

Sergei Rachmaninoff gilt als einer der interessantesten Künstler der russischen Musikgeschichte. Geboren 1873 bei Nowgorod in wohlhabendem Hause, studierte er, inzwischen verarmt, in Petersburg und Moskau, begann darauf noch in Russland eine Weltkarriere und ging nach den Wirren der Oktoberrevolution ins Exil, lebte u.a. in Dresden, der Schweiz, in New York und Beverly Hills. Rachmaninoff war dem Klavier früh ergeben. Rühmte man an seinem Kommilitonen Skrjabin vor allem dessen durchgeistigten, sensiblen Anschlag, so bewunderte man an Rachmaninoff den kantablen Ton. Unter seinen Fingern begann der Flügel, so seine Zeitgenossen, zu singen. Als langjähriger Korrepetitor, Konzertbegleiter und gefeierter Dirigent hatte sich der Komponist sein musikalisches Handwerk und die Kunst der Kantilene sozusagen von der Pike auf erarbeiten können, das „Mitatmen“ mit dem Sänger erlernt und dann in der Aussetzung seiner weitgeschwungenen Melodiebögen mitreißend nachvollzogen. Die Oper stimulierte seinen Instinkt für dramatische Konflikte und Auseinandersetzungen sowie für epische Schilderungen und Weiträumigkeit. Hinzu kommt eine hohe intellektuelle Kultur des Künstlers. Sie macht den Klaviersatz zu einem Kunstwerk polyphoner Linien, die plötzlich auftauchen und ebenso plötzlich wieder verschwinden und lässt ihn mit phänomenalen Akkordballungen präzise die nötigen Kontraste einsetzen und ihre Wirkung entfalten.
Rachmaninoff widmete das zweite Klavierkonzert seinem Arzt und Psychiater Dr. Nikolai Dahl, der ihm mit wochenlangen Hypnosesitzungen aus einer tiefen Schaffenskrise geholfen hatte: „Du wirst dein Konzert schreiben … Du wirst mit großer Leichtigkeit arbeiten … Das Konzert wird von exzellenter Qualität sein …“ Diese in Trance beständig wiederholten Affirmationen des Doktors gingen in Erfüllung. Das zweite Klavierkonzert ist wohl das bekannteste der sinfonischen Werke Rachmaninows und hat seit seiner Uraufführung am 27. Oktober 1901 einen Siegeszug ohne gleichen durch die Konzertsäle der Welt angetreten. Unzählige Aufnahmen wurden produziert, seine melodische Eleganz und spätromantische Melancholie verschafften ihm Eingang in diverse Hollywoodfilme. Das Werk beginnt originell: mit gewaltig anschwellenden Glockenakkorden des Klaviers. In dieses erzene Rauschen strömt eine riesige, traurig-gesangvolle Melodie. Die von Tolstoi beschrieben Glocken in der Luft des alten Russlands und die unermesslich großzügigen Weiten sibirischer Landschaften – hier sind sie eingefangen. Im Charakter seiner berühmten Klavier-Elegien entwickelt sich der zweite Satz. „Wie gut er die Stille hört“ war der Kommentar Gorkis zum lyrischen Beginn, aus dem sich zwei mitreißende Höhepunkte jubelnden Gesanges ergeben, der zuletzt leise, wie in weiter Ferne verebbt. Im Finale schließlich steigert sich die reine Lyrik dann zu donnernd pointierter, mondäner Brillanz. Selbst Joachim Kaiser muss bekennen: „Begegnet man diesem Konzert als junger Mensch, verliebt oder in David Leans wunderschönen Film Brief Encounter, ist man ihm lebenslänglich verfallen.“

Zum Programm des Sinfoniekonzerts am 01. März 2014

Engelbert Humperdinck gehört als Opernkomponist zur direkten Nachfolge Richard Wagners. Als Gast der Villa Wahnfried war er ihm auch persönlich verbunden und als musikalischer Assistent an der Parsifal-Uraufführung 1882 beteiligt. Kompositorische  Selbständigkeit erreichte Humperdinck durch die Hinwendung zur Welt des Märchens und des deutschen Volksliedes, die die Wagner‘sche Orchester-Dramatik auflockerte. 1854 im rheinländischen Siegburg geboren, trat er schon während der Studienzeit in Köln und München als ein vielbeachtetes und preisgekröntes Kompositionstalent hervor. Zum Welterfolg aber wurde seine Oper Hänsel und Gretel, uraufgeführt in Weimar unter Richard Strauß am Tag vor dem Heiligen Abend 1895.

Seitdem  gibt es keine deutsche Opernbühne, die nicht dann und wann – hauptsächlich in der Adventszeit – eine Neuinszenierung auflegt und damit ihr junges wie auch älteres Publikum erfreut. Das Vorspiel enthält alle Themen der Oper. Es beginnt mit dem schlicht harmonisierten Abendsegen Abends, wenn ich schlafen geh, 14 Engel um mich stehn. Der lebhafte Mittelteil lässt  in anschaulicher Vertonung die wichtigen Motive des Märchens erkennen: die Kinder – bald zaghaft, bald munter –, die Hexe und den Wald mit seinem Knusperhäuschen. Nach einer fröhlichen, zunehmend ausgelasseneren Tanzweise kehrt die Musik schließlich zum ruhigen Zeitmaß und zur Thematik des Anfanges zurück, aufgefächert in die stimmungsvoll-differenzierte Instrumentation eines großen spätromantischen Orchesterklangs.

Zwischen Klassik und Romantik steht Johann Nepomuk Hummel 1778 – 1837, der als pianistisches Wunderkind noch Mozarts Schüler war.  Er wurde Haydns Nachfolger am Hofe der Fürsten Esterhazy in Eisenstatt, später Kapellmeister in Stuttgart und Weimar, behielt aber seine Tätigkeit als Klaviervirtuose stets bei. Viele seiner zahlreichen, früher hochgeschätzten Kompositionen sind verblasst. Sie bilden historisch gesehen die Brücke zwischen Mozarts und Chopins Klavierstil, eine Art Übergangsstadium zwischen klassischer Tradition und musikalischem Salon.

Das heute Abend erklingende Trompetenkonzert ist schon deshalb bedeutungsvoll, da es zu den ganz wenigen klassischen Konzerten für dieses Instrument überhaupt  gehört.

Nachdem die Trompete ihre Glanzzeit in der Epoche des Barocks schon hinter sich hatte, verschwand sie in der Klassik als Soloinstrument völlig und fristete ein Dasein als reines Orchesterinstrument. Und selbst im Orchester beschränkte sich ihre Funktion auf signalartige Einsätze und das Verstärken lauter Tuttistellen. Der Grund dafür war einerseits ihr beschränkter Tonumfang in den unteren Registern und zum anderen wohl ihre Funktion als Herrschaftssymbol barocker Fürstlichkeit, die im Zeitalter der Aufklärung nicht mehr aktuell war.

Ein wichtiger Anlass für die Entstehung der Komposition war die Erfindung der Klappentrompete durch den Wiener Trompeter Anton Weidinger (1766–1852): Mit ihr war es möglich, auch in tieferer Lage kleine Intervalle bis hin zu chromatischen Läufen zu spielen. Johann Nepomuk Hummel schöpft diese Möglichkeiten technisch voll aus und empfiehlt sich seinem neuen Dienstherrn in Eisenstatt zum Amtsantritt 1804 mit einem virtuosen Konzert, das in seiner Dreisätzigkeit, seinem Formenaufbau und seiner musikalisch-harmonischen Verarbeitung ganz in der Tradition Mozarts steht. Dem ausgedehnten, streng klassisch durchgeführten Hauptsatz mit seinem charakteristisch punktierten Kopfmotiv, folgt ein romantisches Andante bevor das Werk spritzig und ohne viele Umschweife zum furiosen Schluss kommt.

Beethovens Musik bewegt die Hebel des Schauers, der Furcht, des Entsetzens,  des Schmerzes und erweckt jene unendliche Sehnsucht, die das Wesen der Romantik ist. Lebhafter ist dies nie zu fühlen, als bei jener Sinfonie, die den Hörer unwiderstehlich fortreißt in das wundervolle Geisterreich des Unendlichen  (E.T.A.  Hoffmann nach der Uraufführung im Dezember 1808 in Wien)

 Die Größe von Beethovens  5. Sinfonie  wurde von den Zeitgenossen sofort begriffen. Niemals zuvor in der Musikgeschichte war  Vergleichbares gestaltet und gehört worden.

Innerhalb seiner Sinfonien ragt das Stück neben der heroischen Dritten und der himmelsstürmenden Neunten als eine der fundamentalsten empor. Keine scheint so aus einem Guss  geschaffen. Bis ins äußerste konzentriert, ist sie zugleich mächtig ausgebreitet, von höchster Ideenstärke birgt sie unerhörte emotionale Aktivitäten und Energien in sich. Das berühmte Kernmotiv ist Beethovens gewaltigstes Tonsymbol und wohl das berühmteste der Musikgeschichte überhaupt. Doch ist es hier nur Ausgangspunkt einer weiterspinnenden Gedankenarbeit, die den ganzen ersten Satz, ja letztlich alle Sätze  durchdringt.

Dem formalen Aufbau des Werkes kann man mit herkömmlichen Maßstäben nicht mehr beikommen: Die tradierte sinfonische Grundform ist zwar noch erkennbar, scheint aber überall expansiv gesteigert. Im einzelnen wird das Schema unbedenklich der inneren Entwicklung geopfert. Und diese überspannt nun alle vier Sätze und gipfelt erst im Finale, das sich rein äußerlich schon in der verstärkten Instrumentalbesetzung als eigentlicher Höhepunkt erweist. Die Verlagerung des Schwerpunkts vom ersten auf den letzten Satz geschieht in der Musikgeschichte zum ersten Mal und macht Beethoven zum Architekten jenes berühmten kompositorischen Modells der »Final-Sinfonie«, das bis ins 20. Jahrhundert hinein nahezu uneingeschränkt Gültigkeit besitzen sollte.

Zur großen Popularität der Fünften hat letztlich auch der von Beethovens Adlatus Schindler überlieferte, gleichwohl nicht zweifelsfrei belegte Ausspruch »So klopft das Schicksal an die Pforte« beigetragen. Er führte zu der griffigen Bezeichnung »Schicksals-Sinfonie«, obgleich bis heute niemand so recht weiß, von welchem und von wessen »Schicksal« hier die Rede ist. Mit dem »Pochen« war jenes Unisono-Motto gemeint, mit dem die Sinfonie so herrisch beginnt und das den gesamten ersten Satz wie mit einem eisernen Griff umklammert. Die Vorstellung, hinter dem »Schicksal« verberge sich vor allem Beethovens tragisches Hörleiden, gegen das er sich in der Sinfonie musikalisch auflehne, greift dabei allerdings ebenso zu kurz wie die Auffassung, dass es sich um rein musikalische Dinge handele: um die thematische Einheit und den für alle Sätze gültigen, mehrfach abgewandelten Grundrhythmus, der sich aus dem berühmten Anfangsmotto ergibt.
Was als scheinbar selbstauferlegte kompositorische »Spielregel« Beethovens wirkt, dient in Wirklichkeit einer kompositorischen »Idee,  der umfassenderen Botschaft der gesellschaftlichen Emanzipation,  mit der Beethoven einmal mehr das in die Tat umsetzte, was er von der Musik als geistiger Wirklichkeit verlangte: mehr zu sein als alle Weisheit und Philosophie. Erweist sich im ersten Satz dabei noch alle Auflehnung gegen das »Schicksal« als vergeblich, wird sie im utopischen Jubel des Finales zur Gewissheit. Nicht von ungefähr scheint dessen triumphales C-Dur-Thema den berühmten Kampfgesängen der Französischen Revolution verwandt, die dem in Bonn gebürtigen Beethoven von seiner Jugendzeit her vertraut waren. Dass der »musikalische« Sieg am Ende auch ein »politisch« gemeinter über Napoleon ist (A. Maul), verraten schließlich die vielen innermusikalisch auftauchenden militärischen Anklänge bis hin zu den Siegesfanfaren am Schluss der Sinfonie.

Präsentation „10 Jahre Orchesterverein Öhringen“ (2003 – 2013)

Anlässlich der Verabschiedung von Marie Schreiber und Franz Schmidt als aktive Mitglieder des Orchesters zeigte der 2. Vorsitzende Joachim Stier am 16. Dezember 2013 eine PowerPoint-Präsentation über die letzten zehn Jahre des Orchestervereins. Diese Präsentation ist ist als Dropbox-Datei hinterlegt und ist unter folgendem Link zu finden:

https://www.dropbox.com/s/piq4faxt7h1hn3a/10%20Jahre.pptx1.pptx

Zwei langjährig Aktive verabschiedet

„Es waltet in jeder Zeit ein geheimes Bündnis verwandter Geister. Schließt, die ihr zusammengehört, den Kreis fester, dass die Wahrheit der Kunst immer klarer leuchte, überall Freude und Segen verbreitend.“ Mit Gedanken zu diesem Zitat von Robert Schumann verabschiedete der zweite Vorsitzende des Orchestervereins Öhringen, Joachim Stier die zwei langjährig aktiven Mitglieder des Orchesters, Marie Schreiber und Franz Schmidt, bei einem weihnachtlichen Zusammensein in der Rose in Bitzfeld.

Marie Schreiber hat vierzig Jahre lang im Orchester Cello gespielt; in den letzten Jahren war sie Stimmführerin bei den Celli. Daneben hat sie weitere wichtige Aufgaben im Orchesterverein wahrgenommen, sie war maßgeblich bei der Verwaltung und Einrichtung der Noten beteiligt und lieferte bei den Konzerten aus ihrem Garten den Blumenschmuck für die Bühne. Traditionell hat sie die Orchestermitglieder jedes Jahr in ihr Haus und in ihren Garten eingeladen. In seiner Laudatio bezeichnete Joachim Stier Frau Schreiber „als so etwas wie die Mutter des Orchesters“. Als Abschiedsgeschenk erhielt Marie Schreiber ein von Stefan Brauch gestaltetes Erinnerungsalbum in Form eines Cellos, in dem sich jedes Orchestermitglied mit Text und Foto verewigen konnte.

Franz Schmidt war schon 1964 in den Orchesterverein eingetreten, wohnte dann lange Jahre aus beruflichen Gründen nicht mehr in Öhringen und der näheren Umgebung, hat aber immer, obwohl er nicht mehr mitspielen konnte, mit dem Orchester Verbindung gehalten. Als er dann im Ruhestand wieder nach Öhringen zurückkehrte, wurde er im Orchester in der 2. Violine aktiv, seit einigen Jahren als Stimmführer. Herr Schmidt wird weiterhin bei den „Evergreens“ musikalisch aktiv bleiben. Zum Abschied erhielt er das Buch „Der Klang“ von dem Geigenbauer und Physiker Martin Schleske.

„Wenn jemand die Orchestergemeinschaft verlässt, aus welchem Grund auch immer, so fehlt er oder sie“ führte Joachim Stier seine Gedanken weiter aus. „Wir haben miteinander erfahren, wie das ist, wenn wir beisammen sind und gemeinsam hören, einander wahrnehmen; das ‚macht’ etwas mit unseren Herzen; so tut uns Musik immer wieder aufs Neue gut, sie bleibt und sie ist es auch, die uns emporhebt in den Parnass der Musik oder schlichter gesagt: In die Arme dessn, der uns in der Musik das größte Geschenk bereitet hat, das uns erst zu dem macht, was wir sind oder sein könnten.“

von links: Marie Schreiber, Joachim Stier, Gisela Haellmigk, Franz Schmidt

von links: Marie Schreiber, Joachim Stier, Gisela Haellmigk, Franz Schmidt

 

CD vom Festkonzert zum 200. Geburtstag von Richard Wagner am 13. Juli 2013

Das AarTonStudio Ewald Schumacher aus Öhringen hat vom Festkonzert am 13. Juli 2013 in der Kultura, bei dem die Stiftskantorei Öhringen mitgewirkt hat, eine CD produziert. Sie ist über die aktiven Mitglieder des Orchestervereins zum Preis von 10,– € erhältlich.  Anfragen über info@orchesterverein-oehringen.de.

Auf dem Programm standen:

Richard Wagner Meistersinger – Vorspiel

Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9 d-Moll (mit Schlusschor über Schillers „Ode an die Freude“)

 

Orchesterverein bedauert Falschmeldung

In verschiedenen Terminkalendern der lokalen Presse wurde für den 14. April 2013 ein Sinfoniekonzert des Orchestervereins Öhringen in der Kultura angekündigt. Dieses Konzert fand nicht statt. Offensichtlich ist dieses Datum einer überholten langfristigen Planung in irgendeiner zentralen Zusammenstellung von Terminen  hängen geblieben. Der Orchesterverein bedauert diese Falschmeldung, die kurzfristig nicht mehr korrigiert werden konnte. Er bittet um Entschuldigung bei allen, die  das angekündigte Sinfoniekonzert besuchen wollten und sich darauf gefreut haben.  Der Orchesterverein hatte sich schon nach seinem Konzert im Oktober 2012 für das Jahr 2013 nur ein einziges, dafür aber sehr anspruchsvolles und aufwändiges Sinfoniekonzert vorgenommen.
Es findet am 13. Juli 2013 um 17:00 Uhr in der Öhringer Kultura zum Gedenken an den 200. Geburtstag von Richard Wagner statt. Auf dem Programm steht das Vorspiel zum 1. Aufzug der Oper “Die Meistersinger von Nürnberg” (WWV 96) von Richard Wagner. Als weiterer Höhepunkt wird unter Mitwirkung der Stiftskantorei Öhringen die Sinfonie Nr. 9, d-Moll (op. 125) mit dem Schlusschor übers Schillers Ode “An die Freude” von Ludwig van Beethoven zu hören sein.

CD vom Sinfoniekonzert am 20.10.2012

Das AarTonStudio Ewald Schumacher aus Öhringen hat vom Sinfoniekonzert am 20. Oktober 2012 in der Kultura eine CD produziert. Sie ist über die aktiven Mitglieder des Orchestervereins zum Preis von 10,– € erhältlich.  Anfragen über info@orchesterverein-oehringen.de.

Auf dem Programm standen:

  • Ouvertüre zu Idomeneo (KV 366) von Wolfgang Amadeus Mozart
  • Sinfonie h-Moll (D756)  (Unvollendete) von Franz Schubert
  • Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur (op. 73) von Ludwig van Beethoven. Solist: Sven Bauer (Schwäbisch Hall)

Festkonzert zum 200. Geburtstag von Richard Wagner am 13. Juli 2013 (17:00 Uhr) in der Kultura Öhringen mit der Stiftskantorei Öhringen

Wollen Sie Näheres wissen? Bitte anklicken

Plakat Festkonzert am 13. Juli 2013

CD vom Sinfoniekonzert am 21.04.2012

Das AarTonStudio Ewald Schumacher aus Öhringen hat vom Sinfoniekonzert am 21. April 2012 in der Kultura eine CD produziert. Sie ist über die aktiven Mitglieder des Orchestervereins zum Preis von 10,– € erhältlich.