Orchesterverein
Johann Sebastian Bach: Orchestersuite D-Dur Zu den bekanntesten Stücken der klassischen Musik zählt das Air von Johann Sebastian Bach, nicht zuletzt deshalb, weil es mit seinen lang gehaltenen Akkorden und den weit ausgreifenden Kantilenen über der in charakteristischen Oktavsprüngen fortschreitenden Basslinie zum Gegenstand zahlloser Bearbeitungen wurde (z.B. „Air on the G-String“). Im Original ist es Bestandteil der dritten von insgesamt vier Orchestersuiten, bei denen es sich jeweils um eine lockere Folge von Tänzen nach einer vorangestellten Ouvertüre handelt. In dem Festkonzert am 27.10.23 erklingt das Air flankiert von der kleingliedrigen Gavotte, des rhythmisch akzentuierten Bourrée und einer chromatische angereicherten Gigue.
Johann Joachim Quantz: Flötenkonzert in G-Dur Johann Joachim Quantz war einer der bedeutendsten Flötisten des 18. Jahrhunderts, eine schillernde Persönlichkeit und ein mächtiger Mann am Hof von Friedrich dem Grossen. Als einer der ersten Musiker überhaupt brachte er Instrumentenbau, eigene Kompositionen, Überlegungen zur Musikästhetik sowie Reflexionen zur musikalischen Interpretation zusammen. Geboren 1697 in Scheden bei Göttingen als Sohn eines Hufschmieds wurde Quantz mit siebzehn Jahren Stadtpfeifergeselle in Radeberg und Pirna, danach Mitglied der Dresdner Stadtkapelle. Studien- und Konzertreisen führten ihn später nach Wien, Neapel und England, wo Händel ihn zum Bleiben drängte. Zurück in Dresden wurde er Flötist in der der sächsischen und polnischen Hofkapelle August des Starken. Dort kam er 1728 in Kontakt mit dem künftigen preußischen König und begann, ihn auf der Flöte zu unterrichten. 1741 wechselte er als Hofmusiker nach Berlin und Potsdam, wo er dem musikbegeisterten Monarchen täglich Unterricht erteilte und zeitweise ihn dazu auch ins Feldlager begleitete. Außerdem baute Quantz selbst Flöten und verbesserte das Instrument durch Hinzufügung der zweiten Klappe. 1752 erschien sein Lehrbuch Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen, das nicht nur als Flötenschule berühmt wurde, sondern bis heute ein umfassendes Bild der Aufführungspraxis und Musikästhetik des ausgehenden Spätbarock vermittelt, so dass es 1992 in München & Kassel neu verlegt wurde. Unter den fast 300 von Quantz komponierten Flötenkonzerten erfreut sich das G-dur-Werk V 5:174 seit seiner Wiederentdeckung durch den Dresdner Flötisten Moritz Fürstenau Ende des 19. ahrhunderts einer besonderen Beliebtheit. Uraufgeführt wurde das virtuose Werk, das lyrische Anmut und temperamentvolle Eleganz spielerisch vereint, 1745 in Schloss Charlottenburg vom Komponisten selbst. (Uwe Reinhardt)
Stadtkapelle Öhringen
Alfred Reed „El Camino Real“ El Camino Real – Alfred Reed komponierte mit „El Camino“ eine außergewöhnliche Fantasie mit lateinamerikanischen Elementen voller Brillanz und Kraft für sinfonisches Blasorchester. Wie er selbst sagte, basiert das Stück auf einer ganzen Reihe von Akkordfolgen, die von spanischen Flamenco-Gitarristen seit Generationen gespielt werden. Ihr feuriger Stil und das brillante Spiel haben schon Millionen von Musikliebhabern weltweit fasziniert. Das Werk gehört weltweit zum Standardrepertoire sinfonischer Blasorchester.
Arturo Márquez „Danzon No. 2 Danzón Nr. 2 aus der Feder des mexikanischen Komponisten Arturo Márquez stand auf dem Programm des Simón Bolívar Youth Orchestra von Venuzuela unter der Leitung von Gustavo Dudamel auf Tour 2007 von Europa und den Vereinigten Staaten aufgenommen. Nach der sehr starken öffentlichen Reaktion auf dieses mitreißende Werk etablierte sich Danzón Nr. 2 mittlerweile als ein Paradestück dieses außergewöhnlichen Orchesters. Darüber hinaus weckte es auch das weltweite Interesse für die Musik und insbesondere für die anderen Danzóns des mexikanischen Komponisten, die heute auch weit über Lateinamerika hinaus von namhaften Orchestern aufgeführt werden. Oliver Nickel schuf eine bemerkenswerte Bearbeitung für Blasorchester.
Stadtkapelle gemeinsam mit dem Orchesterverein Öhringen:
Andrew Lloyd Webber : Musik aus „Evita“ Das Musical „Evita“ wurde 1976 komponiert und war das dritte Musical, das der Komponist Andrew Lloyd Webber in Zusammenarbeit mit dem Textdichter Tim Rice schrieb. Auch dieses Musical kannte unmittelbar einen sehr großen Erfolg im Londoner West-End Viertel und lief während acht Jahre. Schon 1979 startete es auf Broadway in New-York. Das Musical „Evita“ erzählt einige Episoden aus der Lebensgeschichte der passionierten zweiten Ehefrau des argentinischen Diktators Juan Peron. Eva Duarte wurde 1919 in Los Todos geboren. Ihr Leben ist dem von Aschenbrödel ähnlich; trotz ihrer niedrigen Herkunft wird sie die mächtigste Frau des Landes als Ehefrau von Juan Domingo Peron, der von 1946 bis 1955 Präsident von Argentinien war. Sie starb im Alter von 33 Jahren an Krebs am 26. Juli 1952 und wurde wie eine Nationalheldin beerdigt. Nach ihrem Tod war sie noch lange Zeit das Objekt einer Art Laienkult bei der armen argentinischen Bevölkerung. Nur das Heer und die Aristokratie hatten niemals ihre Machtstellung akzeptiert.
Rossano Galant: „Nostalgia“ Der Begriff „Nostalgie“ bezieht sich auf eine sentimentale oder wehmütige Sehnsucht nach der Vergangenheit – normalerweise nach einer Phase oder einem Ort mit persönlichen glücklichen Erinnerungen. Die Komposition von Rossano Galant präsentiert zwei Hauptmelodien, die sich immer mehr zu einem Höhepunkt aufbauen. Die Musik ist lyrisch, fröhlich und hoffnungsvoll und nimmt den Zuhörer mit zu einem Ort voller harmonischer Glückseligkeit.
Elmer Bernstein: „Die glorreichen Sieben“ Die Titelmusik aus „Die Glorreichen Sieben“ von Elmer Bernstein zählt bis heute zu den großen Klassikern der Western-Filmmusik.
(Andreas Schwarz, 14.09.2023)